Am 20. März 2025 um 10.03 MEZ beginnt ein neues astrologisches Jahr, und zwar mit der Frühlings-Tagundnachtgleiche (Äquinox) bzw. mit dem Eintritt der Sonne in das Widder-Zeichen, was ja auch astronomisch den Frühlingsbeginn markiert. Ab diesem Zeitpunkt herrscht Venus als astrologische Jahres-Regentin und löst die Sonne ab, die im letzten Jahr wohl viele Egotendenzen, in der Gesellschaft wie im Privaten, zum Vorschein gebracht hat. Im Venus-Jahr hoffen viele von uns auf Frieden in den weltweiten Krisengebieten wie Ukraine, Nahost oder Afrika.
Aber wie kommt es, dass ein Jahr ein Sonnen-Jahr ist, das nächste ein Venus-Jahr, das übernächste ein Merkur-Jahr und so fort?
Nun, diese Zuordnungen sind der chaldäischen Reihe gedankt. Diese wird auch die Sieben-Zonen-Aufteilung genannt und bezieht sich auf die sieben in der antiken Welt bekannten Planeten (Uranus, Neptun und Pluto wurden ja bekanntermaßen erst in der Neuzeit entdeckt). Diese Reihe geht von den Umlaufzeiten der Planeten um die Sonne aus, sie beginnt mit dem Langsamsten, Saturn (Umlaufzeit ca. 29,5 Jahre), setzt sich fort mit Jupiter (Umlaufzeit ca. 12 Jahre), Mars (687 Tage), Erde=Sonne im astrologischen geozentrischen Weltbild (365 Tage), Venus (224 Tage), Merkur (88 Tage) und endet mit dem Mond (27,5 Tage). Nach 7 Jahren beginnt alles von vorne. Da 2024 ein Sonnen-Jahr war, ist die Herrscherin 2025 also Venus.
Die chaldäische Reihe ist auch im allgemeinen Gebrauch der Namen unserer Wochentage zu finden. Die Reihenfolge orientiert sich hier jedoch nicht nach den Umlaufzeiten der Planeten, sondern daran, welcher Planet bei Sonnenaufgang der jeweilige Stundenherrscher ist. Das ist am Montag beispielsweise der Mond, am Dienstag (französisch mardi) Mars, am Mittwoch (frz. mercredi) Merkur, am Donnerstag (ital. giovedi) Jupiter, am Freitag (ital. venerdi) Venus, am Samstag (engl. Saturday) Saturn und am Sonntag – klarerweise die Sonne.
Aber zurück zum Venus-Jahr 2025
Venus wird als Schwesterplanet der Erde bezeichnet, da sie von ähnlicher Größe ist und der Erde näher kommt als jeder andere Planet. Doch so sehr sie sich in der Masse und in der chemischen Zusammensetzung auch gleichen, unterscheiden sich die Oberflächen und die Atmosphären beider Planeten doch stark. Die Venus ist der einzige solare Gesteinsplanet mit einer ständig undurchsichtigen und durch Kohlendioxid vergifteten Atmosphäre. Zudem ist es mit über 400°C überaus heiß, sodass dort kein Leben möglich ist.
Dennoch sehen wir Venus, die als einer der unteren Planeten nur am Morgen- oder Abendhimmel sichtbar ist und nie gegen Mitternacht (sie wird deshalb auch Morgen- und Abendstern genannt), als strahlend hellen und funkelnden Himmelskörper und als Symbol für Schönheit, Harmonie und Frieden.
Das lässt viele Menschen im beginnenden Venus-Jahr auf Frieden und eine Erholung der angegriffenen Wirtschaft hoffen, denn die astrologische Venus steht sowohl für Liebe und Verbindlichkeit wie auch für Werte und Finanzen. Zudem wechseln gleich in den ersten Monaten des Venus-Jahres einige langsam laufende Planeten das Zeichen, was als wichtiger Wendepunkt in der Zeitqualität angesehen wird.
Ein Rückblick auf vergangene Venus-Jahre in diesem und im vorigen Jahrhundert zeigt, dass diese beileibe nicht immer friedlich waren, jedoch manchmal tatsächlich einen Wendepunkt in einem Krieg einleiteten – denken wir nur an das Venus-Jahr 1941, in welchem der Russland-Feldzug Nazi-Deutschlands begann, der – zwar erst im darauffolgenden Merkur-Jahr mit der Schlacht von Stalingrad – die entscheidende Wende im 2. Weltkrieg, aber auch noch lange nicht das Ende brachte.
Auch wenn das weltweite Aufrüsten eher auf die Verlängerung von kriegerischen Auseinandersetzungen und terroristischen Bedrohungen hinweist als auf baldige Friedenszeiten, sollten wir die Hoffnung auf Konfliktbereinigungen nicht aufgeben. Wir alle haben es in der Hand, unser Leben liebevoll und befriedigend zu gestalten. Es ist wichtig, dass wir uns durch all die teilweise heftigen und mühevollen Herausforderungen nicht entmutigen lassen, sondern positive Kräfte in uns selbst entfalten und verstärken, die uns wunderbare Augenblicke genießen lassen. Im Venus-Jahr geht es nicht um Selbstoptimierung und egoistische Wettbewerbsvorteile, wie in den beiden letzten Sonne- und Mars-Jahren, sondern darum, das Wunder des Lebens und der Liebe zu begreifen und den uns nahestehenden Menschen zu vermitteln und weiterzugeben. Aber auch Menschen gegenüber, die uns nicht persönlich nahestehen, sollten wir uns freundlich, nachsichtig und versöhnlich zeigen. Manchmal genügt eine nette Geste, ein freundliches Wort, ein Lächeln oder eine kleine Hilfestellung, um anderen den Tag oder den Moment zu verschönern. Und wenn wir die Schönheit der Natur erkennen und in uns wirken lassen, dann kann auch unsere Seele aufblühen und Liebesgefühle in uns wecken.
Wer liebt, will Harmonie und Freude erleben, und nicht zerstören und töten. Erfreuen wir uns an uns selbst, an anderen Menschen, Tieren und allem, was wir mit unseren Sinnen erfassen können, dann geben wir diesem Venus-Jahr seinen besonderen Sinn und tragen zu Frieden und Ausgleich bei.
In diesem Sinn wünsche ich euch allen einen wunderschönen Frühling und ein herrliches, zufriedenes und erfolgreiches Jahr im Zeichen der Venus!
© Sigrid Farber, Astromaster®
Der Aszendent zeigt den Grad des Tierkreiszeichens, das zum genauen Zeitpunkt der Geburt am östlichen Horizont des Geburtsortes aufgeht, und er markiert somit den Beginn des 1. Hauses in der Radix-Zeichnung. Alles, was in diesem bestimmten Augenblick an diesem bestimmten Ort geboren wird, spiegelt die Eigenschaft dieses Augenblicks, die Qualität dieser ganz spezifischen Zeit, wider. Daher ist der Aszendent der individuellste Punkt in unserem Horoskop (unserer Radix).
Mit dem ersten eigenen Atemzug kündigt der Aszendent den Beginn eines Kreislaufs an, den ersten Schritt im Prozess der Menschwerdung. Alles, was in diesem bestimmten Augenblick an diesem bestimmten Ort geboren wird, spiegelt die Eigenschaft dieses Augenblicks, die Qualität dieser ganz spezifischen Zeit, wider. Das Zeichen am Aszendenten zeigt uns jene Anlagen und Eigenschaften, die wir ganz bewusst zum Ausdruck und zur Verwirklichung bringen müssen, um uns selbst zu erkennen und zu entfalten. Der Aszendent kann also auch als Ort der Selbsterkenntnis bezeichnet werden. Oder mit anderen Worten: Der Aszendent zeigt uns, wer wir sind, aber auch, wie wir dem Leben begegnen. Aus seinem ganz speziellen Blinkwinkel nehmen wir die Welt wahr, und entsprechend dieser Wahrnehmung handeln wir auch. Die Eigenschaften, die wir dem Leben zuordnen, beeinflussen unsere Art, wie wir mit der Welt umgehen, und damit auch das Echo, das von der Welt auf uns zurückwirkt. Unter dem Einfluss eines bestimmten Aszendenten interpretieren wir Situationen, Verhaltensweisen und Umstände und gestalten damit unsere ganz individuelle Lebenserfahrung.
Das aufgehende Zeichen sagt etwas über unsere angeborenen Erwartungen und Bilder, die wir immer in uns tragen, wenn wir etwas Neues beginnen. Es zeigt uns, wie wir in neue Lebensphasen eintreten, aus welchem Blickwinkel wir die Welt wahrnehmen, durch welchen Filter wir sie erleben, und auch, wie wir nach außen hin in Erscheinung treten, an die Dinge herangehen, wie wir auf unsere Umwelt reagieren, kann daher auch als Ort der Selbsterkenntnis bezeichnet werden, wobei wir die Energie dieses Zeichens nicht bewusst einsetzen. Da das Aszendenten-Zeichen den Impuls zum genauen Zeitpunkt unserer Geburt wiedergibt, sagt es auch etwas über unsere Haltung und Erwartungen, wann immer wir im späteren Leben etwas Neues beginnen. Es zeigt uns, wie bzw. mit welcher Einstellung wir in neue Lebensphasen eintreten.
Der Aszendent sagt also etwas über unseren Anfang aus. Wohin wir uns entwickeln, zeigt jedoch das Sonnenzeichen. Während der Aszendent der Weg ist, auf den wir uns machen müssen, sagt uns die Sonne, wofür wir hier auf dieser Welt sind, was das Ziel unseres Strebens in diesem Leben ist.
Bei der Deutung des Aszendenten muss auch die Stellung seines Zeichenherrschers (= Geburtsgebieters) beachtet werden, die eine ergänzende Aussage zum Charakterprofil bietet.
Wie erfahren Sie, was Ihr Aszendent ist?
Für die Berechnung Ihres Aszendenten benötigen Sie Ihre genaue Geburtszeit, und zwar auf die Minute genau, sowie den Geburtsort (also die Stadt oder den Ort, wo Sie geboren wurden). Dabei ist zu beachten, dass die Geburtszeit nicht auf- oder abgerundet werden darf, weil sich dadurch andere Winkelbeziehungen zu den Planeten und damit andere Erkenntnisse zu Ihrer Persönlichkeit ergeben können. Auch für die Prognose ist es wichtig, eine möglichst genaue Zeitangabe zu haben, weil bereits wenige Minuten Differenz zum wahren Geburtsmoment den Gültigkeitszeitraum der Prognose um ein Jahr verschieben können.
Wenn Sie Ihre genaue Geburtsminute nicht kennen und auch keine Möglichkeit haben, diese von Ihren Eltern zu erfragen, können Sie beim Meldeamt bzw. Standesamt Ihrer Gemeinde nachfragen. Üblicherweise liegen die Daten dort auf und können von der betreffenden Person persönlich erfragt werden. Sollten Sie Ihren Geburtszeitpunkt nur ungefähr wissen (+/- 1 Stunde), ist es für den Astrologen möglich, eine Geburtszeitkorrektur zu machen
Und was ist der Deszendent?
Während der Aszendent der Ort der Selbsterkenntnis ist, ist der Deszendent (das Zeichen, das der Aszendent gegenüber liegt) der Ort, an dem wir die anderen erkennen können, er ist das, was wir in anderen suchen und auch zu finden hoffen. Unser Selbstgefühl, ausgedrückt durch den Aszendenten, wird durch das geformt, was uns durch andere am Deszendenten begegnet. Es gilt, die Eigenschaften des Deszendenten, mit denen wir uns – als Gegenpol zum Aszendenten – nicht so identifizieren, die eher in der Projektion, also von außen, auf uns zukommen und als Nicht-Ich empfunden werden, im Laufe des Lebens zu integrieren, und sozusagen einen Ausgleich zwischen beiden Polen zu erreichen.
Sigrid Farber, Astromaster®